Die Bastei
S. Maria
wurde vom Militäringenieur Pietro Antonio Tomasello
geplant. Mit ihrem Bau wurde im April 1529 der Baumeister Simone Messina
beauftragt, dem zur Hilfe 9 Facharbeiter und 22 Handwerker beigesellt wurden. Andere
24 Handwerker sollten sich mit dem
vorbereitenden Erdaushub befassen, der
für den Bau der Fundamente notwendig
war. Der Erdaushub war schon im Oktober
1529 fertig.
Die Bastei, die
gegen 1537 fertig war, erstreckt sich auf 5 übereinander gelegene Stockwerke. Der
erste Stock, der niedrigste, ist zwischen den Fundamenten versteckt. Es ist die
Gegenmine (Kontromine, “contromina”),
ein unterirdischer Gang mit niedriger
Decke - den man mit gebücktem Rücken
durchlaufen kann - der vordringt längs des Umfangs der Bastei. In der Gegenmine, im
Falle einer Belagerung, hätten die Verteidiger geduldig aufgepasst und das
eventuelle Herannahen der feindlichen
Spitzhackenstӧsse gehӧrt. Um die Bastei
anzugreifen, hätte nämlich der Feind insgeheim einen engen unterirdischen Gang
(mina) ausgegraben, um sich
allmählich den Fundamenten der Bastei zu nähern, wo er dann starke
Sprengladungen verwendet hätte, die in der Lage waren, die festen Mauern zu
zerbrӧckeln. Starke, vom Ingenieur Tomasello geplante Leitungen (catùsi), hätten den Feind unwirksam gemacht
und stillgelegt, falls er die Gegenmine betreten hätte. Durch diese Leitungen,
die vom Fussboden des oberen Stocks bis zur Decke der Gegenmine reichen, strahlten die Verteidiger Stickgase
aus, die in der Lage waren, die Angreifer zu tӧten.
Der zweite Stock
der Bastei ist eine breite Galerie. In ihr befinden sich die oberen Ӧffnungen der catùsi
und im Jahr 1616 wurde sie zur Giesserei der Kanonen bestimmt. Sie verfügt über eine Schiessscharte (Postierung
für Kanonen) und ist zur Zeit unzugänglich, sowie die darunterliegende Gegenmine,
deren Ӧffnungen zugemauert wurden.
Dagegen kann man die drei oberen , miteinander verbundenen Räume mit Tonnengewӧlbe
besichtigen, die zum dritten Stock gehӧren
und die in früheren Zeiten als Gefängnis, als Lebensmittellager und
Munitionslager dienten: sie beherbergen
zwei Schiessscharten. Sie sind überragt von Lüftungskaminen, die
notwendig sind um den Rauch der Geschütze hinauszulassen und die Räume zu
beleuchten. Wenn man eine Eisentreppe
hinaufsteigt,gelangt man zum vierten
Stock, d.h. zur alten Kathedrale S. Maria. Von ihr bleibt noch der Triumphbogen. Die Kathedrale verleiht
ihren Namen der Bastei. Auf den Terrassen andere Aufstellungen für Kanonen verteidigten Milazzo gegen
Angriffe, die vom Meer kamen.
Die Bastei S. Maria vom Norden gesehen. An ihrer
Basis (links vom Photo) sieht man ein im
Jahr 1605 gebautes, vorverlegtes Werk,
das teilweise die runde Form der ganzen Bastei versteckt hat
Die Bastei mit der
Abbildung der verschiedenen Stockwerke
und der hypothetischen Wiedergabe der Gegenmine (Kontromine, “contromina”), die
sich zwischen den Fundamenten befand, aber im Augenblick nicht zugänglich ist
1. Eingang zur befestigten Zitadelle - 2. Gallerie - 3. Zisternen - 4. Innenhof - 5. Bastei S. Maria –
dritter Stock - 6. Ehemalige
Kathedrale S. Maria - 7. Aufstellung
für Kanonen - 8. Vorgerücktes Werk,
gebaut im Jahr 1605 - 9. Giesserei - 10. Ravelin der Giesserei
Die finstere und dunkle Galerie im zweiten Stock der
Bastei mit Leitungen (“catùsi”), die vom
Fussboden bis zur untergelegenen Gegenmine reichen: